GS Kielboot 2008 (3)
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Freitag, 5. September 2008
Morgens 7:00 Uhr: GONG…..… Also: Aufstehen und Frühstücken. Der Besuch in der Navi-Bar hat nicht mehr  Müdigkeitsspuren als sonst hinterlassen. Nach dem Frühstück, oh je…,die theoretische Prüfung.  Danach werden wir sehen, wie fruchtbar unser eher mäßiges Lernen gewesen ist. Steuerbord und Backbord haben wir allerdings voll drauf.

Barbara und Hans verteilten die Bögen und dann: "Schreiben, was wir wissen. Also, WIE war das mit dem scheinbaren Wind und WO war doch noch das Schothorn und WAS gehört doch gleich an Bord einer Jolle ?? Klar: Nun wissen wir's schon: Der Anker …mit Leine. Eine Frage nach der anderen wurde treu und brav von uns allen beantwortet.

Und… wir wurden tatsächlich belohnt. Schlechteste Punktzahl war 55 (von 56 erreichbaren Punkten).

YEEEESS !!: Bester Kursdurchschnitt im Folkebootsegeln!!

Wir erwarten nach dieser Superleistung natürlich ein Lob des Schulleiters (abzulegen links gelocht in der Segelschulchronik) und mindestens eine Erwähnung auf der Titelseite der DHH Zeitschrift "Blauer Peter". Wir sind ja alle soooo bescheiden.
By the Way: Wir bekamen übrigens tatsächlich unsere Erwähnung auf der Titelseite.


Bootsaufbau mit Barbara, Kerstin, Christina und Reiner

Dann machten wir uns auf zum anvisierten Tagestrip nach Dänemark; zu "McPölser".
So wird der dänische Kiosk auf der anderen Fördeseite im DHH-Sprachgebrauch genannt. Barbara und Hans meinten, es würde dort hervorragende Hot-Dogs und prima Pommes geben. Wenn wir Eis bestellen wollten, sollten wir nur ein kleines nehmen, weil "klein" dort relativ wäre.
Aber Reiner meinte, dass er das Wort "klein" in Bezug auf Schokolade und Eis nicht kennen würde.

Also raus auf den Steg, Boote fertig machen, 'raus aus dem Hafen und auf nach Dänemark. Auch wenn's nur die andere Fördeseite war: klingt doch gut, gell?.
Wir segelten wieder los in den alt bewährten Gruppen. Im Gegensatz zum gestrigen Tag war die Fahrt diesmal zwar keine Herausforderung, aber wir hatten absolut nichts gegen eine Kaffeetour einzuwenden.
Der Wind war moderat und das Wetter sonnig mit kleinen Kleckerwölkchen.

Es war ganz einfach schön. Als die dänische McPölser-Küste bei den Ochseninseln in Sichtweite kam, machten wir den Anker klar (er war übrigens mit Leine) und sprachen das Manöver mit Hans ab. Hand-über-Hand, so haben wir's gelernt, gaben wir nun den Anker ins Wasser und zack… das Ding hielt.

Potzblitz !! ...das hatten wir so nicht erwartet. Wir hatten vorher schon von Barbara und Hans die skurilsten Geschichten über gekappte Leinen, ausgiebige Tauchgänge und herrenlose Anker in den Meeren dieser Erde gehört, sodass zumindest ich überrascht war, dass es auf Anhieb geklappt hat.

Jetzt noch das schwarze Bällchen setzen (Ordnung muss sein) und wir waren fertig zum Übersetzen an Land.


So, der Ankerball ist gesetzt !!

Andreas, der unsere 2 Bötchen für diese Aufgabe in seinem Schlauchboot begleitet hatte, ließ allerdings auf sich warten. Er war beim Boot der Ladies und Reiner schwer beschäftigt: Dort hatte die Umflechtung des Großfalls ihren Dienst versagt und musste sozusagen "operativ entfernt" werden. Anders war das Großsegel nicht zu bergen.
Wir warteten also geduldig ab und konnten in dieser Zeit noch in aller Seelenruhe unsere Leinen hübsch aufschießen. Nachdem dieses Problem auf dem anderen Folkeboot abgewendet war, kam Andreas mit seinem Schlauchboot, samt der Lady-Reiner-Crew, herüber, holte uns ab und brachte uns an den schon etwas in die Jahre gekommenen Bootsanleger.


Hans & Co.: In aller Ruhe die Leinen aufschiessen


Barbara & Co.: Segel auftuchen

Dann wurde sofort der Pölser-Kiosk gestürmt. Wir hatten nämlich alle mächtigen Hunger bekommen und nach 20 Minuten hatten wir fast alle Hot-Dog- Pommes- und Eis Variationen um uns herum versammelt,  die "Annies Kiosk" zu bieten hatte.
Nebenbei bemerkt, habe auch ich mir den Luxus gegönnt, die Riesen-Eisvariation zu bestellen. Ich dachte eher wie Reiner in großen Dimensionen.

Nachdem wir nun die Grenze zwischen "piepsatt" und "megavoll" erreicht hatten,  haben wir die Sonne genossen und auf unsere Folkebötchen geschaut.

"Müde und satt… schön ist' datt"

 


Blick auf die Förde: unsere ankernden Folkebötchen

Nach dieser Genießerphase brachte Andreas uns mit seinem Schlauchboot wieder zu unseren inzwischen liebgewonnenen, ankernden Folkebötchen zurück – Aufbruch war angesagt.


Müde und satt... Schön is' datt !

Also: Anker langsam hochholen und vorher nochmal in der Förde abspülen. Der Dreck soll schließlich bleiben, wo er hingehört.
Anschließend Großsegel setzen, Fock hoch, ein letzter Blick zu "McPölser" und dann mit Wende über Backbord und nahezu halbem Wind nach Glücksburg.

Ein paar Wenden, Halsen, MOB Manöver und Quickstopps wurden selbstverständlich noch gefahren, während wir die Patenthalsen tunlichst ausgelassen haben. Die haben wir schon zur Genüge in den ersten Tagen "geübt".

Ich denke, Barbara und Hans waren mit unserem seglerischen Können zufrieden. Hans jedenfalls schien mir recht entspannt und guter Dinge zu sein.


Entspannte Rücktour zum DHH Hafen

Nach dem Anlegen im Hafen kamen wir nun zu einem schon angedrohtem und höchst notwendigen Abschnitt unseres Segelkurses: "Boote endgültig saubermachen und vorzeigegerecht herrichten"; Och nöööh, wie unangenehm!!.


Deck schrubben: Och nöööh, wie unangenehm

Um eventuellen Strafen oder Sanktionen zu entgehen haben wir also Großsegel ordentlich aufgetucht,
Fock vorbildlich zusammengelegt,
Deck gründlich geschrubbt,
Ausrüstung gewissenhaft kontrolliert…
...was halt alles dazu gehört.

Hans beobachtet alles mit Argusaugen: "Also wie die Großschot da am Baum hängt, gefällt mir gar nicht. Bei den anderen Booten hängt die aber tiefer. Die muss noch'n μ* nach unten."

* Anm. des Verfassers: μ (My); Buchstabe des griechischen Alphabets. Kurzform der Maßeinheit μm (Mikrometer), entspricht 0,000.001 Meter

 

Das wiederum packt mich bei meiner persönlichen Ehre.
Jetzt pass' auf, Hans: Großschot KOMPLETT losmachen, schöööön ausdrehen und mit allen Schlaufen in eeiiiner Länge aufschießen. Natürlich den Webelein an der Winsch nicht vergessen und dann alles gaaaanz gennaauuu am Großbaum in der richtigen Länge festmachen.
Fertig !!!

... Dass der Anker "clean" war, wurde mir daraufhin widerspruchslos geglaubt und die Kontrolle fiel aus.


Precision & Acurracy: SO! muß ein Folkeboot aussehen...

Wolfgang Valentin übereicht uns die "Waffenscheine"

Am Ende des Tages bekamen wir unseren
"Segelgrundschein für Kielboote, Basic-Certificate"
vom Schulleiter höchstpersönlich überreicht.

Wir haben somit jetzt die Bestätigung,
dass wir wissen wie ein Boot aussieht,
dass wir eine Halse von einer Wende unterscheiden können und...
einen  Anker MIT LEINE auf Anhieb erkennen können.

Das Abendessen war diesmal ein besonderes Highlight. Der DHH Star-Koch hatte für uns alle auf der DHH Terrasse den Grill angeschmissen. Es war ein wirklich tolles Ambiente mit vielen Würstchen und vielen Steaks. Wir haben, wie immer, viel Spaß gehabt.

Den Abend beendeten wir, wie schon die ganze Woche üblich, bei Rosi in der Navi-Bar.


Wir waren alle sicher, dass wir auf jeden Fall weiterhin Segeln würden.


Endlich: zertifizierte Kielbootbootsegler

 

Samstag, 5. September 2008
Morgens 7:00 Uhr: Der DHH Gong kam mir diesmal weniger störend vor als die anderen Tage. Habe ich mich vielleicht doch dran gewöhnt?? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich ihn heute morgen zum letzten Mal höre.
Egal: Aufstehen und ein letztes Mal das gemeinsame Frühstück genießen.


Ein letzter Klönschnack auf dem Empfangsdeck: Petra, Christina, Andreas

Heute kein: "Rein in die Rettungswesten, runter zum Steg, Boote klar machen… und so weiter.
Neee, leider geht's heute  wieder nach Hause. War ja 'mal wieder klar, dass so'ne nette Woche irgendwann ja 'mal zu Ende sein würde. 
Um Hans zu zitieren: "Alle aus dieser Gruppe waren super drauf."
Also noch ein letzter Klönschnack auf dem "Empfangsdeck" des DHH, Verabschiedung und dann in die Boote… äääh Autos.

 

Als Fazit kann nun Folgendes gezogen werden:

Segeln ist Balsam für die Seele
 Wir haben nette Menschen kennengelernt
Wir wurden gut und regelmäßig gefüttert
An den GONG haben wir uns immer noch nicht gewöhnt.

Vielen Dank an Barbara, Hans und Jürgen, die uns in diesen Tagen sehr viel beigebracht haben;
Sie haben bereitwillig, engagiert, mit viel Spaß und immer mit der nötigen Ruhe uns ihr Wissen weitergegeben.
Es war toll mit solchen Trainern zu segeln.

Für Petra und mich steht eines jetzt schon fest:
Wir kommen auf jeden Fall wieder !!

 

hinten v.l.n.r:
Klaus, Reiner, Thorsten, DHH Glocke, Barbara, Hans

vorne v.l.n.r.:
Kerstin, Petra, Christina
 
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last Update:
10.10.2008